Alles neu macht der Mai – und bei Microsoft schon im April
Vor gut einer Woche hat Gabe Aul [Corporate Vice President des Microsoft Engineering Systems Teams] Details zum Update von Windows 10 bekannt gegeben, das nach dem Release 14332 nur einige Tage zuvor weniger für mobile Geräte, dafür umso mehr für PCs spannend werden könnte. Aktuell werden die vielfältigen Verbesserungen und neuen Features des letzten Releases von der Insider-Community ausgiebig auf den Prüfstand gestellt.
Doch was genau wird denn nun getestet?
Windows INK
Für den Windows Stift versprechen die Entwickler ein Schreiberlebnis, das so leicht und einfach sein soll, wie mit Papier. Um die eigenen analogen Gedanken in die digitale Welt zu bringen, bieten sie hierfür gleich mehrere Einsatzmöglichkeiten: Kleine gelbe Post-its als Merkzettelchen, das Sketchpad (Skizzenblock) für kreative Ideen oder den Screensketch (Bildschirmskizze), auch geeignet für Anmerkungen in bestehenden Dateien wie bspw. Präsentationen oder Broschüren.
Der Stift ist zudem integriert in Apps wie Maps, MS Edge und MS Office.
Besonders charmant: Durch die Kooperation von Adobe Illustrator und Microsoft Windows INK ist das eigene Kreativstudio jederzeit mobil und überall einsatzbereit.
Die Aktivierung des Stiftes erfolgt kinderleicht über die entsprechende Schaltfläche in der Taskleiste, seine Eigenschaften sind über persönliche Settings an individuelle Präferenzen anpassbar. Wer keinen Stift hat, aber dennoch einen Eindruck seiner Funktionalität bekommen möchte, erhält diesen mit einem Rechtsklick auf die Taskleiste und Klick auf „Show Windows Ink Workspace Button.“
Wenn es nach Li-Chen Miller, dem Group Program Manager von Windows Ink ginge, wäre der Stift geradezu prädestiniert, um die Mensch-Computer-Interaktion zur natürlichsten Sache der Welt zu machen.
Wir sagen: Ein hehres Ziel - und sind gespannt!
Das Startmenü – benutzerfreundlicher und übersichtlicher
Abgesehen von diversen kleineren Optimierungen wurde vor allem an einer Verbesserung der cross device user experience gearbeitet, wonach die Apps auf allen Geräten identisch angeordnet und auffindbar sein sollen.
Important things first: Die am häufigsten genutzten Anwendungen rutschen in der Hierarchie, Sichtbarkeit und damit auch in der Auffindbarkeit nach oben auf das Startmenü, alles andere Weitere nach hinten. Möglich ist diese differenzierte Darstellung durch Einteilung in unterschiedliche Ebenen auf der Benutzeroberfläche.
Das Ziel scheint erreicht: Mit neuem Design, weniger Klicks und weniger Scrolling zu mehr Nutzerkomfort.
Wir sagen: Wenn es funktioniert wie beschrieben, dann ‚check‘ und Haken dran!
Die digitale Assistentin Cortana in Action
„Hey Cortana“ wird aktiver und bietet ihre Dienste nun auch im Sperrbildschirm an – ist dies nicht gewünscht, kann eine Deaktivierung dieser Funktion in den Einstellungen vorgenommen werden.
Unkritische Aufgaben oder Fragen wie „Erinnere mich, dies oder jenes zu tun | wann ist mein nächster Termin | wie ist der Verkehr auf meinem Weg nach Hause | wie ist mein Terminplan für morgen“? beantwortet Cortana auch ohne Identifizierung – für alles Weitergehende ist die Entsperrung des Gerätes per ID notwendig.
Darüber hinaus gibt es zwei weitere Möglichkeiten, Cortana als Reminder einzusetzen: Als Foto-Reminder oder in Verbindung mit Universal Windows Apps.
Während früher die Cortana Cross-Device-Features eher mäßig aufeinander abgestimmt waren, und es auch bei der OneDrive und Cloud-Suche gehakt hat, soll dies nun perfekt synchronisiert sein – und das dank ‚connected standby‘ bei vergleichsweise geringerem Akkuverbrauch.
Sehr praktisch: Verzweifeltes Handysuchen gehört nunmehr der Vergangenheit an. Zukünftig erteilt man Cortana den Auftrag, das Handy zu suchen und schon wird man von ihr angerufen.
Die uneingeschränkte Funktionalität von Cortana steht nur in der Einführungsphase und auch nur für unkritische Anfragen ohne Sign-In zur Verfügung. Anschließend, und spätestens zur Anniversary Edition, ist das komplette Set-Up und die vollständige Registrierung Nutzungsbedingung für umfassende Befugnisse und tiefergehende Recherchen in der eigenen Datenbank.
Wir sagen: Cortana wird uns das Leben sicher leichter machen!
Das Action-Center wird aktiver
Das Action Center ist nun durch seine Platzierung in der rechten unteren Ecke deutlicher von den übrigen icons abgesetzt, was nicht nur die Interaktion, sondern auch die Aufnahme zusätzlicher Informationen in einer Art ‚kleinen Sprechblase‘ erleichtern soll: Es zeigt die Gesamtzahl der verpassten Benachrichtigungen. Als kleines Add-On wird kurz das icon der App angezeigt, die die Benachrichtigung abgesetzt hat (Kalender, Mail, Skype etc.). Individuelle Anpassungen der Quick Actions zudem das Hinzufügen, Entfernen und die Neuordnung der Aktionen.
Cortana spielt auch im Action Center eine wichtige Rolle und erinnert an alles, was wichtig scheint: Termine, Terminkonflikte, To Dos and Not To Dos etc.
Wir sagen: Nice to have!
Sonstige Neuerungen
Es gibt weitere Neuerungen, zum Beispiel in der Taskleiste, den Einstellungen und dem ‚Switching Desktop mit dem Touchpad‘, die wir nicht unerwähnt lassen wollen.
Andere hingegen sind ein ‚nice to have‘ – zum Beispiel das neue icon für den Dateiexplorer oder Verbesserungen auf dem Sperrbildschirm – aber im Detail wenig erklärungsbedürftig.
Unser Fazit:
Wir sind gespannt, zu welchem finalen Update das intensive Testing im Rahmen des Insider Programms führt. Zudem bleibt abzuwarten, welche neuen Features Microsoft für das anstehende Anniversary Update aus dem Hut – oder besser gesagt aus Windows 10 - zaubern wird. Aktuellsten Meldungen zufolge könnte dieses für den 29. Juli geplant sein.